Eine effektiv gelebte Struktur scheint in vielen Unternehmen zu fehlen. In den 200 von uns durchgeführten Lohngleichheitsanalysen der letzten zwei Jahre verfügte nur knapp 1/5 der Firmen über eine analytische Funktionsbewertung. Warum ist Struktur so wichtig und wie kann man sehr pragmatisch eine Struktur schaffen, die dann auch effektiv gelebt wird?

Ist Struktur denn wirklich so wichtig?

Ja, definitiv! Und zwar nicht nur für grosse Unternehmen, sondern auch für KMUs. Der Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» kann somit effektiv umgesetzt und überwacht werden, da Struktur eine Vergleichbarkeit zwischen den Funktionen schafft. Mit Struktur kann man die Funktionen und Löhne im Unternehmen aktiv und bewusst steuern, so dass die interne Lohngerechtigkeit gefördert werden kann. Ohne diese aktive Überwachung können sich sonst bewusst Lohndifferenzen einschleichen, auch unabhängig vom Geschlecht.

Dazu sorgt Struktur für ein homogenes und transparentes System, auch hinsichtlich der Anforderungen an jede Funktion. Tatsächlich kann anhand einer Bewertung systematisch und homogen festgelegt werden, was von den Mitarbeitenden einer Funktion erwartet wird. Die Verwaltung der Funktionen und Löhne gestaltet sich somit für die Firmen fairer und effizienter.

Ist es aufwändig? Nicht unbedingt: it ain’t rocket science!

Eine Struktur zu implementieren, die dann auch gelebt wird, kann pragmatisch und ohne viel Aufwand erfolgen. Zum Beispiel mit unserer Methode «Grade-ON[1]» wird eine Organisation in 2 bis 5 Tage (je nach Firmengrösse und -struktur) komplett strukturiert. Alle Funktionen werden im Rahmen von interaktiven Workshops bewertet. Daran nehmen das HR und die jeweiligen Manager teil, sowie zwei Consultants von Comp-On, welche die Workshops moderieren.

Dafür braucht es keinerlei Vorbereitungen oder Dokumentation seitens der Organisation, auch keine Funktionsbeschreibungen. Im Gegenteil: die Funktionsbewertung ist die ideale Ausgangslage, um im Nachhinein Funktionsbeschreibungen zu systematisieren und die Erkenntnisse der Funktionsbewertung darin abzubilden – und zwar auch hier ohne grossen Aufwand dank einem automatisierten Vorgehen. Für die Bewertung wird stattdessen das Wissen der Manager eingesetzt: sie stehen den Mitarbeitenden am nächsten und kennen die Anforderungen der Funktionen gut. Dabei bewerten Manager eine Gruppe von Funktionen gemeinsam. Somit sind von jedem Manager nur 2 bis 4 Stunden erforderlich.

Die «Grade-ON» Methode ist eine kompetenzbasierte Funktionsbewertung, welche anhand von 9 Kriterien die Anforderungen der Funktionen analytisch bewertet. Die Kriterien werden in einem Bewertungskatalog klar beschrieben, wobei die Consultants von Comp-On während dem Workshop die Manager durchführen und sicherstellen, dass die Erläuterungen von allen gleich interpretiert und angewendet werden. Bewertet werden folgende 9 Kriterien:

  • Ausbildung und Erfahrung
  • Fachkenntnisse
  • Analysefähigkeit & konzeptionelles Denken
  • Komplexität der Aufgabe
  • Planungs- & Organisationsfähigkeit / Projektmanagement
  • Führung & Beziehungsmanagement (Leadership)
  • Arbeitsweise und Entscheidungskompetenz
  • Kommunikation
  • Einfluss im Unternehmen

Durch den interaktiven Prozess entstehen spannende Diskussionen und Erkenntnisse. Tatsächlich ist es für alle Anwesenden die Gelegenheit, sich überhaupt grundlegende Gedanken zu den Funktionen und deren Anforderungen zu machen. Durch die Teilnahme der Manager am Prozess sorgt die Methode auch für eine hohe Akzeptanz der neuen Struktur und somit dafür, dass sie nachher effektiv gelebt wird.

[1] Die Grade-ON Methode eignet sich vor allem für Unternehmen bis zu ca. 1‘500 Mitarbeitende

Konkrete und direkte Outputs

Eine Funktionsbewertung ist nicht nur ein Konzept, sondern sie ermöglicht konkrete und direkte Outputs (sofort verfügbar nach der Bewertung).

  • Die Bewertung ermöglicht die Erstellung einer visuellen (sofort verfügbaren) Funktionsmatrix, welche intuitive Vergleiche zwischen den Funktionen darstellt und die Identifizierung potenzieller Entwicklungspfade vereinfacht.
  • Die Resultate der Funktionsbewertung können in Anforderungstexten übersetzt und exportiert werden. Diese können dann z.B. in den bestehenden Funktionsbeschreibungen implementiert werden.
  • Die «Grade-ON» Methode kann mit vielen Kompetenzmodellen gekoppelt werden. Somit können auf Basis der Bewertung systematische Kompetenzprofile pro Funktion erstellt werden.

Die Funktionsbewertung kann ebenfalls als indirekter Faktor in der Festlegung von Lohnbändern genutzt werden. Letztendlich verhilft die Strukturierung der Funktionslandschaft auch bei der Teilnahme an externen Benchmark-Umfragen, da der Matching-Prozess erheblich vereinfacht werden kann.

Keine externe Abhängigkeit

Mit der «Grade-ON» Methode können Unternehmen im Nachgang zur Initialbewertung selbständig Funktionen bewerten und die Funktionslandschaft weiter verwalten. Das Wissen zur Nutzung der Bewertungsmethode wird nach Prinzip des «learning by doing» errungen, in dem die relevanten HR-Akteure an sämtlichen Bewertungsworkshops teilnehmen.

Mehr Information? Kontaktieren Sie uns.

Wollen Sie mehr hierzu erfahren, stehen Ihnen unsere Consultants gerne für einen Austausch zur Verfügung:

Marc Pieren: marc.pieren@comp-on.ch  / +41 78 815 09 79
Loran Lampart: loran.lampart@comp-on.ch / +41 79 247 57 63